Astigmatische Keratotomie
Korrektur bzw. Verringerung einer Hornhautverkrümmung
Astigmatismuskorrektur auf einen Blick
- Eine geringe Hornhautverkrümmung tritt häufig in Verbindung mit einer Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit auf und kann im Rahmen einer Augenlaser- oder Linsenoperation mit korrigiert werden.
- Eine hohe Hornhautverkrümmung tritt seltener auf. Irreguläre, hohe Astigmatismen können aber auch nach Augenverletzung, Hornhauttransplantation oder bei Keratokonus auftreten.
- Die Astigmatische Keratotomie ist ein Operationsverfahren, das zur Verringerung einer hochgradigen Hornhautverkrümmung ab ca. 5 Dioptrien eingesetzt wird.
- Das Crosslinking (Kollagenvernetzung mit Riboflavin und UVA-Bestrahlung) kann eine aufgrund eines Keratokonus verdünnte Hornhaut stabilisieren.
Ablauf und Heilungsverlauf
Bei der Astigmatischen Keratotomie wird in der Achse der stärksten Wölbung ein bogenförmiger tiefer Einschnitt (ca. 80% der Hornhautdicke) am Hornhautrand angebracht. Dadurch kommt es zu einer Entspannung des Hornhautgewebes in dieser Achse, die Wölbung wird geringer und die Hornhautverkrümmung nimmt ab. Heutzutage verwendet man für den Eingriff den Femtosekundenlaser, der berührungsfrei das Gewebe trennt. Früher wurde für diesen Schnitt ein spezielles Diamantmesser verwendet.
Die Astigmatische Keratotomie wird ambulant durchgeführt. Vor der Operation erhalten Sie zunächst eine Beruhigungstablette. Anschließend wird das zu operierende Auge mit Tropfen betäubt, so dass Sie während der Operation keine Schmerzen haben.
Während der Operation, die nur wenige Minuten dauert, wird Ihr Auge mit einer Art Ring durch leichten Druck festgehalten. Der Eingriff ist schmerzfrei.
Nach der Operation wird das Auge mit einem durchsichtigen Verband abgedeckt, den Sie einige Stunden später wieder entfernen können. Nach dem Eingriff kann es für einige Stunden zu einem leichten Fremdkörpergefühl und leichten Schmerzen kommen.
Bereits am Tag nach der Operation ist die Hornhautverkrümmung geringer. Es dauert jedoch einige Wochen, bis sich das Ergebnis stabilisiert hat. Meist muss einige Tage nach der Operation eine neue Brille verordnet werden, da die Hornhautverkrümmung zwar verringert, aber nicht völlig ausgeglichen wurde. Sie müssen für einige Tage Augentropfen anwenden und sind in der Regel bereits wenige Tage nach dem Eingriff mit geeigneter Brillenkorrektur wieder arbeitsfähig.
Welche Probleme können auftreten?
Gerade bei einer Kombination aus Übersichtigkeit und Hornhautverkrümmung wird das Sehvermögen ohne Brille unter Umständen zunächst schlechter als vor der astigmatischen Keratotomie.
Mit Brille wird das Sehvermögen jedoch besser als vorher, da ein Teil der Hornhautverkrümmung ausgeglichen wurde.
Erst nach einem zweiten Eingriff, z.B. einer LASIK, wird ein sehr gutes Sehvermögen ohne Brille erreicht. Zudem ist damit zu rechnen, dass erst mit passender Brillenkorrektur wieder ein Kraftfahrzeug geführt werden darf.
Schwere Nebenwirkungen sind zwar nicht wahrscheinlich, können jedoch wie bei allen medizinischen Eingriffen nicht 100%ig ausgeschlossen werden. In einigen Fällen kann es zu einem irregulären Astigmatismus, einer unregelmäßigen Hornnhautkrümmung, kommen. In extrem seltenen Fällen ist durch einen zu tiefen Schnitt eine Perforation des Auges möglich.
Behandlungskosten
Die Kosten der Operation werden weder von den gesetzlichen Krankenkassen noch von der privaten Krankenversicherungen übernommen. Dies gilt auch bei nachgewiesener Unverträglichkeit von Brillen oder Kontaktlinsen. Auch die Kosten für die Vor- und Nachuntersuchungen sind nach dem heutigen Stand grundsätzlich vom Patienten selbst zu bezahlen und werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.
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