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Trockene Augen: Was ist das?

Juli 2020

Das Symptom „trockene Augen“ ist relativ häufig: Etwa ein Fünftel aller Menschen leidet darunter. Trockene Augen entstehen, wenn die Augenoberfläche nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt wird, es wird entweder zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder der Tränenfilm verdunstet zu schnell.

Ist zu wenig Tränenflüssigkeit vorhanden, kommt es zu den typischen Symptomen wie Sandkorngefühl im Auge, Augenbrennen und Jucken. Gerötete, lichtempfindliche und schnell ermüdende Augen kommen ebenfalls häufig vor. Paradoxerweise kann ein trockenes Auge auch vermehrt tränen.

Um zu verstehen, warum Augentropfen oder „künstliche Tränen“ oft wider Erwarten nicht oder nur eingeschränkt die Symptome lindern, muss man einen Blick auf die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit und Bedeutung des Tränenfilms werfen.

Die Tränenflüssigkeit enthält unterschiedliche Komponenten, die von verschiedenen Drüsen produziert werden. Durch einen regelmäßigen und vollständigen Lidschlag der Augenlider wird die zur Verfügung stehende Tränenflüssigkeit zu einem dünnen, die Augenoberfläche bedeckenden Film ausgezogen. Dieser Tränenfilm hat einen sehr geordneten Aufbau aus mehreren Schichten, die verschiedene Aufgaben erfüllen.

Die äußere Schicht ist fetthaltig und stabilisiert den Tränenfilm, sie verhindert ein zu schnelles Verdunsten der darunter liegenden wässrigen Schicht. Sie bildet die optisch wirksame Grenzschicht zur Luft: Eine glatte Oberfläche macht eine ungestörte Lichtbrechung und damit eine perfekte Sehschärfe möglich. Die darunter liegende wäßrige Schicht enthält neben Wasser auch Sauerstoff und Nährstoffe für die Hornhaut, Proteine mit antibakterieller Wirkung, Vitamin A und Wachstumsfaktoren. Für die eigentliche Befeuchtung der Augenoberfläche ist, nach neuesten Erkenntnissen jedoch nicht die wässrige sondern die direkt darunter und dem Augapfel anliegende Muzin- oder Schleimschicht verantwortlich.

Dass Unregelmäßigkeiten des Tränenfilms sofort zu einer Einschränkung des Sehvermögens führen können, kann jedermann nachvollziehen: Befindet sich zu viel Tränenflüssigkeit auf dem Auge, wie z.B. beim Weinen oder tränenden Augen, erscheint alles unscharf. Ähnlich verhält es sich beim trockenen Auge, wenn entweder zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder der Tränenfilm zu schnell verdunstet.

Trockene Augen sollten immer von einem Augenarzt abgeklärt werden, da möglicherweise eine behandlungsbedürftige Erkrankung wie z. B. Diabetes dahinterstecken kann. Außerdem kann der Augenarzt anhand verschiedener Tests analysieren, welche Komponente des komplizierten Tränenfilms beeinträchtigt ist und dementsprechend behandeln.

Einfache Dinge wie das Vermeiden von Zugluft und Tabakrauch, regelmäßige Pausen bei Bildschirmarbeit, ausreichende Luftfeuchtigkeit in Räumen und regelmäßiges Lüften können zur Linderung der Symptome beitragen.


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